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DEUTSCH - ASERBAIDSCHANISCHER KULTURVEREİN

Deutschland und die Deutschen genießen in Aserbaidschan einen hervorragenden Ruf. Das Interesse an Deutschland, deutscher Kultur und Sprache ist groß. Von Deutschen gingen auch wichtige Impulse für die Entwicklung der aserbaidschanischen Wirtschaft aus. Der deutsche Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Aserbaidschan wuchs – Ende des 19. Jahrhunderts wurde der deutschstämmige Architekt Nikolaus von der Nonne Bürgermeister von Baku. Der Auftrag zum Bau einer Kirche sowie eines angrenzenden Gemeindehauses (Kapellhaus) wurde 1878 vom mehrheitlich aus Deutschen bestehenden evangelisch-lutherischen Rat von Baku erteilt. 1908 wurde das Kapellhaus als Teil der „Deutschen Kirche“ feierlich durch den deutschen Pastor Richard Zimmermann eingeweiht. Einen Rückschlag erlitt das deutsche Kulturleben in Aserbaidschan jedoch bald mit dem Beginn der Sowjetherrschaft 1920. Unternehmer zogen sich infolge der Verstaatlichung der Betriebe zurück, Kirchen wurden enteignet und zweckentfremdet. In den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit geriet das Kapellhaus in Vergessenheit, verfiel zusehends ungenutzt und brannte Ende der 1980er Jahre bis auf die Grundmauern aus.
Mit der Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan im Jahre 1991 wurde eine Belebung der deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen auf allen Gebieten möglich. Eine kühne Idee wurde geboren: die Wiederrichtung des Kapellhauses als Heimstätte eines zu gründenden deutsch-aserbaidschanischen Kulturvereins, dessen Aktivitäten an den einst blühenden bilateralen Kulturaustausch anknüpfen würden. Auf aserbaidschanischer Seite stellten das Kulturministerium und die Denkmalschutzbehörde das Kapellhausgebäude und das umliegende Grundstück zur Verpachtung zur Verfügung; die Ausstattung des Kulturzentrums wurde aus Mitteln des Kulturhaushalts des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen. Gleichermaßen wird der laufende Betrieb des Kulturzentrums vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt. Der Wiederaufbau des Kapellhauses wäre jedoch ohne die erhebliche Hilfe eines deutschen Unternehmens nicht möglich gewesen. Im Rahmen der Beteiligung der WINTERSHALL AG an einem Ölkonsortium stellte diese im Jahr 1997 500.000 DM für die Rekonstruktion des Kapellhauses zur Verfügung.
Als „Betreiber“ des Kultur- und Begegnungszentrums wurde der deutsch-aserbaidschanische Kulturverein „Kapellhaus“ gegründet. Im Oktober 1998 übertrug das Kulturministerium der Republik Aserbaidschan die Nutzungsrechte am Gebäude und dem umliegenden Grundstück für einen Zeitraum von 99 Jahren. Auch die Mitglieder des Kapellhausvereins trugen von erster Stunde an und tragen weiterhin mit ihren Mitgliedsbeiträgen und teilweise erheblichem ehrenamtlichen Engagement zum Fortgang und anhaltenden Gelingen des Projekts bei.
Seit Aufnahme des provisorischen Betriebs am 16. Februar 2000 hat sich das Kulturzentrum „Kapellhaus“ schnell zu einer festen Größe im Kulturleben der Stadt Baku entwickelt und das Kapellhaus ist Begegnungsstätte für die Menschen, die ihre Herkunft von den deutschen Siedlern des 19. Jahrhunderts herleiten.


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Adresse: 28. Mai Str. 35, AZ1010, Baku, Aserbaidschan
Tel.:  +994 12 4938041
Öffnungszeiten: Montag - Freitag, 10:00 - 18:00 Uhr
Web: www.kapellhaus.az | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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