13122018

"GERMANAIJAN"
Deutsche Spuren und Architektur in Aserbaidschan

Die Ausstellung Germanaijan. Deutsche Spuren und Architektur in Aserbaidschan würdigt die Leistung, das Durchhaltevermögen und den Einfallsreichtum der deutschen Siedler, welche auf der Suche nach einem besseren Leben in den Kaukasus zogen. Die Ausstellung sucht Antwort auf die Fragen, wer diese Personen waren und was ihr Vermächtnis im modernen Aserbaidschan ist.
Germanaijan würdigt die Einflüsse der deutschen Gemeinschaft auf das heutige Aserbaidschan. In diesem Zusammenhang haben das Siemens Historical Institute, das aserbaidschanische Staatsarchiv sowie die Beiträge von Privatpersonen unverzichtbare Hilfe dabei geleistet, die aufregenden und interessanten Geschichten der Ausstellung mit Leben zu füllen. In einem Gemeinschaftsprojekt der aserbaidschanischen Dichterin Leyli Salayeva und der deutschen Künstlerin und Illustratorin Xenia Fink wird die Lebenswirklichkeit der
ersten deutschen Siedler in Aserbaidschan sorgfältig nachvollzogen, indem dem fiktiven Charakter Helen eine Stimme verliehen wird. Weiterhin bietet die Ausstellung durch die Arbeit der Multimedia-Künstlerin Chinara Majidova eine zeitgenössische Dokumentation deutscher Spuren in den nördlichen Regionen des Landes und im architektonischen Stadtbild Bakus, die mit einem grenzübergreifenden Projekt des britischen Autors und Fotografen Thomas Marsden gekoppelt ist, der die persönlichen Werdegänge deutscher Siedler und deren Nachkommen untersucht. Die Ausstellung schließt ebenfalls einen Blick hinter die Kulissen des bald erscheinenden Films „Auf Wiedersehen, Emil Schmidt!“ von Ali-Sattar Guliyev ein. Dieser schildert die Suche nach Identität und Heimat des in Schemkir geborenen Emil Schmidt.
In Germanaijan liegt der Fokus besonders auf der Architektur: Dutzende Gebäude allein in Baku, erbaut von deutsch-russischen Architekten, sind durch den aserbaidschanischen Staat als Architektur-Erbe geschützt. Das Herzstück der Ausstellung ist eine Karte, welche die umfassende Bedeutung deutscher architektonischer Einflüsse in der Skyline Bakus grafisch visualisiert. Papiermodelle liefern weitere Details über ausgewählte Bauten.
Die Ausstellung beinhaltet zudem künstlerische Beiträge von Chinara Majidova und Samir Salahov, die in die Ausstellung als Hingucker integriert wurden und zum Nachdenken anregen.

Die Bücherecke bietet Besuchern die Möglichkeit, sich mit eigens für die Ausstellung zusammengestelltem Material mit dem Thema vertraut zu machen.

„Germanaijan“ ist ein erfundenes Wort, welches die Namen der Länder Germany und Azerbaijan kombiniert.

Die Ausstellung findet im Rahmen des 200-Jährigen Jubiläums deutscher Besiedlung im Kaukasus statt. Sie wird organisiert von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Aserbaidschan, finanziert durch das Kulturerhaltprogramm des Auswärtigen Amtes und unterstützt durch das aserbaidschanische Kulturministerium.